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In der letzten Woche habe ich einen bedeutenden Meilenstein erreicht - ich habe meine Doktorarbeit verteidigt! In meinem heutigen Blog möchte ich mich auf die Abschlussstudie meiner Dissertation konzentrieren: die IMPROVE-Studie.
Im Wesentlichen war die IMPROVE-Studie ein Testlauf, um die Benutzerfreundlichkeit von ESM in einem klinischen Umfeld zu testen. Wir haben ein sorgfältig ausgearbeitetes ESM-Protokoll durchgeführt - eine Anleitung zur Verwendung von klinischer ESM-Software, die ein praktisches Dashboard für den Praktiker und eine Client-App umfasste, komplett mit Vorlagen für fertige Fragebögen, Probenplänen, visuellen Hilfsmitteln und anderen zusätzlichen Funktionen.
Die gute Nachricht? Sowohl Praktiker als auch Kunden gaben dem technischen Aspekt zustimmend — die Benutzerfreundlichkeit der ESM-Software wurde als ausreichend bis gut betrachtet. Aber hier wird es interessant. Über den technischen Erfolg hinaus brachte IMPROVE mehrere Herausforderungen bei der Integration von ESM in den täglichen klinischen Arbeitsablauf ans Licht. Im Folgenden möchte ich drei dieser Herausforderungen ansprechen — für weitere Herausforderungen verweise ich auf unsere Veröffentlichung.
Eine erste Herausforderung dreht sich um die Grenzen generischer Vorlagen, die aus standardisierten ESM-Fragen und Probenplänen bestehen. Bei der klinischen Implementierung ist die Bedeutung der Personalisierung offensichtlich. Die Fähigkeit, Fragebögen und Probenpläne an individuelle Bedürfnisse anzupassen, ist entscheidend, um das volle Potenzial der aus ESM gewonnenen Erkenntnisse zu erschließen. In der IMPROVE-Studie haben wir generische Vorlagen mit der Möglichkeit der Personalisierung verwendet. Die praktische Umsetzung der Personalisierung stieß jedoch auf Hindernisse. Praktiker stießen auf Schwierigkeiten aufgrund technischer Feinheiten und Zeitbeschränkungen, die dem schnelllebigen klinischen Arbeitsumfeld inhärent sind. Diese Schwierigkeiten verdeutlichen eine Kluft zwischen der idealen Konzeptualisierung personenangepasster Ansätze und pragmatischen Einschränkungen wie begrenzter therapeutischer Zeit. Die Bewältigung solcher Einschränkungen ist entscheidend, um das volle Potenzial von ESM in der klinischen Praxis zu realisieren.
Eine zweite Herausforderung besteht darin, ESM-Datenvisualisierungen in klinische Sitzungen zu integrieren. Die Ergebnisse zeigten, dass die gleichzeitige Anzeige mehrerer Visualisierungen dazu führen könnte, dass sich Praktiker und Kunden überfordert fühlen. Die wichtigste Erkenntnis daraus ist die Notwendigkeit eines praktischeren und benutzerfreundlicheren Ansatzes. Eine vorgeschlagene Lösung besteht darin, dynamische Visualisierungsschnittstellen zu implementieren, die die Möglichkeit bieten, bestimmte Visualisierungssätze zu einem beliebigen Zeitpunkt auszublenden oder anzuzeigen. Die Hypothese besagt, dass eine solche Schnittstelle die Benutzerfokussierung verbessern, die Informationsübermittlung optimieren und die Navigation durch die gesammelten Daten vereinfachen könnte. Die Wirksamkeit dieses Ansatzes bleibt jedoch spekulativ und erfordert empirische Tests zur Validierung.
Eine dritte und letzte Herausforderung, die ich im Rahmen dieses Blogs diskutieren werde, betrifft die Faktoren, die die Compliance beeinflussen, ausgedrückt als Prozentsatz der abgeschlossenen ESM-Fragebögen im Vergleich zu den bereitgestellten ESM-Fragebögen. In der IMPROVE-Studie reichte die Variabilität der Compliance-Raten von unter 30 % bis über 80 % bei verschiedenen Kunden. Das Verständnis der Gründe für solche Schwankungen ist entscheidend, da die Benutzerfreundlichkeit von ESM weitgehend davon abhängt, ob Kunden in der Lage sein werden, eine ausreichende Anzahl von ESM-Bewertungen durchzuführen. Leider war unsere Pilotstudie zu klein, um starke Schlussfolgerungen zu ziehen. Eine spekulative Erklärung besteht jedoch darin, dass dies mit dem wahrgenommenen Nutzen der Datenerfassung durch ESM zusammenhängen könnte. Ob dieser Faktor ausreichend erklärungsbedürftig ist oder ob andere Faktoren eine Rolle spielen, ist ein Thema für zukünftige Forschung.
Warum habe ich diese Herausforderungen speziell angesprochen? Nun, innerhalb von IMMERSE setzt unsere Arbeit dort fort, wo IMPROVE endete. Wir konzentrieren uns darauf, die Personalisierung so einfach und zeiteffizient wie möglich zu gestalten, wir arbeiten hart daran, eine Benutzeroberfläche für Datenvisualisierungen zu optimieren, und vor allem studieren wir, was funktioniert. Daher hoffe ich, in Zukunft zu diesem Blog zurückzukehren und Ihnen mitzuteilen, dass wir die heute skizzierten Herausforderungen überwunden haben. Daher ist die Reise noch lange nicht vorbei, und es gibt noch mehr Grund, dranzubleiben!